Erfolgreicher Testlauf für den Tri³ im Trog

von Grammi

Spannung, Herausforderungen und Begeisterung: Ein Rückblick auf die erste Triathlon-Veranstaltung im Wasserstraßenkreuz

Nach sage und schreibe zwei Jahren Anlaufzeit startete am 4. August tatsächlich der Testlauf bzw. die »Nullauflage« unseres Tri³ im Trog. Wer hätte das gedacht?

Das Wasser bereitete uns gleich mehrfach Sorgen:

  1. Algenbildung: In den Wochen vor dem Rennen beantragten wir beim Gesundheitsamt eine Wasseranalyse aufgrund starker Algenbildung und erhielten das sehr erfreuliche Ergebnis: „Freigabe als Badegewässer“.
  2. Wasserspiegel: Nachdem die Crew um Norbert und Jan nach langem Tüfteln und Ausprobieren eine perfekte Plattform zum Ein- und Ausstieg in den Kanal fertiggestellt hatte, hing diese plötzlich in der Luft. Was war passiert? Durch eine Schleusung in der ca. 3 km entfernten Schleuse Niegripp war der Wasserspiegel plötzlich um einen knappen halben Meter gesunken und die Treppe abgebrochen. Der Ausstieg musste improvisiert werden.

Schließlich ertönte das Startsignal (wir hatten nicht an ein geeignetes Signal gedacht).

Was war denn so besonders?

Die Location: Das Wasserstraßenkreuz ist etwas ganz Besonderes. Unsere Erwartung, dass es „spannend sein muss, hier einen Triathlon zu absolvieren“, hat sich mehr als erfüllt. Das Schwimmen in der Trogbrücke zwischen den hohen Spundwänden und das Laufen über diese monumentale Brücke, das war einfach cool. Die Radstrecke war fast normal, aber abwechslungsreich und nicht nur eine „Rollerstrecke“.

Die Helfer: Von den Teilnehmern „mitgebrachte“ Helfer, die erst kurz vor dem Start erfahren haben, was zu tun ist, haben einen großartigen Job gemacht und nebenbei fleißig applaudiert und angefeuert. Ich bin gefühlt die ganze Zeit mit einem Lächeln über die Strecke gefahren und gelaufen. Auch wenn es mir nicht immer anzusehen war.

Die Bedingungen: Ich sage mal, so oft wie wir gewechselt haben, hat auch das Wetter gewechselt. Von Sonne, ruhigem Wasser und leichtem Wind über bedeckt und auffrischend bis hin zu einem kurzen aber heftigen Regenschauer mit ein paar Hagelkörnern war alles dabei. Dazu gab es Wellen und es wurde auch von Strömung beim Schwimmen berichtet, da das Wasser erst abfloss und dann wieder zurückkam. Einerseits war es für die meisten eine ganz neue Erfahrung, nach dem harten Radfahren und dem intensiven Laufen wieder schwimmen zu müssen, andererseits war es extrem unterhaltsam und total spannend. Im Kopf bekomme ich den Rennverlauf gar nicht mehr ganz zusammen, weil neun Teilstrecken einfach der Hammer sind.

Wie lief das Rennen?

Drei Supersprints hintereinander (gut 300 m Schwimmen, 9 km Radfahren und 2 km Laufen), das hatte ich noch nicht gemacht und – soweit ich weiß – auch keiner der anderen knapp 40 geladenen Teststarter. Schon in der ersten Runde setzten sich Leo, Gernot und Leif deutlich vom Rest des Feldes ab, fanden aber nie zueinander. Dahinter bildete sich eine »Gummiband«-Gruppe mit der Stammbesetzung Maksym, Robin und mir, zu der später noch Frank aufschloss. Gummiband deshalb, weil es sich bei jedem Laufen und Schwimmen auflöste, um dann beim nächsten Radfahren wieder zusammenzurollen. Ein Riesenvorteil für uns gegenüber denen, die allein fahren mussten. Einige hatten ähnliche Konstellationen – zumindest konnte ich das bei der Gruppe »Stefan-Karsten-Guido« beobachten.

Vorne drehte Leonard einsam seine Runden, gefolgt von Gernot und Leif. Alle mit gebührendem Abstand, so dass sich nichts mehr bewegte. Dahinter - in unserer Gruppe - war es noch am spannendsten, obwohl spätestens in der zweiten Runde klar wurde, dass, wenn keiner abreißen lässt, Robin vor Frank, Maksym und mir die Plätze 4 bis 7 belegen würde. Julien dahinter - ihm fehlt noch der Druck und die Erfahrung auf dem Rad, so dass er nicht mithalten konnte und einsam auf Platz 8 seine Runden drehte.

Bei den Frauen zeigte Nina eine starke Leistung: Sie kam nach dem ersten Schwimmen als Vierte kurz hinter den drei Führenden aus dem Wasser. Auf dem Rad war sie jedoch nicht in der Lage, das Tempo mitzugehen, da sie mit einem Crosser unterwegs war. Marisa, die wochenlang mit dem Startercasting beschäftigt war, hatte versucht, auch für Doreen spannende Konkurrenz zu finden. Dies erwies sich jedoch als schwierig und so gewann Doreen mit einem deutlichen Vorsprung vor Nina und Inara, die sich in den nächsten Jahren sicherlich zu ernst zu nehmenden Konkurrentinnen entwickeln werden.

Drei Staffeln waren am Start: die Scorpions mit Robinson (S+L) und Martin (R) kamen als Gesamtneunte ins Ziel vor den S-E-Kids (28.) und dem Team Anja Bode (34.)

Und das Fazit?

Alle, mit denen ich gesprochen habe, haben uns ermutigt, daraus ein öffentliches Rennen zu machen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt war uns sehr wohlgesonnen und hat uns bei allen Problemen konstruktiv unterstützt, selbst das Personal des Landhotels, das uns freundlicherweise die Toiletten benutzen ließ, sagte „bis zum nächsten Mal“.

Aus meiner Sicht als Teilnehmer verträgt die Radstrecke noch deutlich mehr Fahrer, die Schwimm- und Laufstrecke sowieso. Sicherlich müsste man dann einige Streckenabschnitte sperren. Der Wechselgarten könnte nach unseren Berechnungen auf ca. 100 Teilnehmer erweitert werden.

Aber bis dahin müssen wir erst einmal die Rückmeldungen aller Beteiligten auswerten und dann entscheiden, ob und wie es weitergeht. Es ist eben doch ein bisschen mehr, als nur ein paar Radständer, Bojen und Gitter in den Kanal zu werfen und los geht’s …

Fürs Erste danken wir euch allen für diesen tollen Tag! Ich selbst bin auch zwei Tage danach immer noch total euphorisiert vom Rennen und der Atmosphäre.

Im Namen des gesamten Organisationsteams,
Grammi

 

Ergebnisse

Frauen:

1.Doreen B.1:46:01
2.Nina W.1:52:21
3.Inara P.1:53:12
4.Frauke N.1:53:47
5.Claudia P.2:01:21
6.Andrea W.2:08:50
6.Ines G.2:08:50
8.Anja P.2:15:34

Männer:

1.Leonard F.1:25:39
2.Gernot P.1:28:36
3.Leif A.1:31:44
4.Robin B.1:32:36
5.Frank S.1:33:31
6.Maksym I.1:34:10
7.Christian G.1:34:24
8.Julien W.1:36:49
9.Nico P.1:38:38
10.Rodrigo B.1:40:23
11.Stefan B.1:41:40
12.Karsten M.1:41:52
13.Guido P.1:42:34
14.Andreas F.1:47:23
15.David B.1:47:37
16.Dirk G.1:48:58
17.Frank L.1:49:35
18.Bernard C.1:50:41
19.Marcel V.1:50:58
20.Mathias M.1:51:47
21.Dennis O.1:53:05
22.Torsten K.1:55:10
23.Gerald S.2:06:32
 Thomas S.DNF
 Ralf W.DNF

Staffeln:

1.Team Scorpion1:38:23
2.Team S-E-Kids2:00:15
3.Team Anja Bode2:16:47

 

Fotos:

 https://cloud.ovgu.de/s/dj3eBCT9cqiejyz

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