MTC startet mit Podiumsplätzen und guten Platzierungen in die Saison

von Grammi

Thomas Beyer (RIEMER-MTC) belegt Platz 2 bei der Osterburger Schlammschlacht 2016 (Foto: Ronge)

Schlammschlacht Osterburg oder „die Mutter aller Duathlons“

von Thomas Beyer

Samstag morgens, wie immer zu spät im Auto und zügig ab nach Osterburg, zur „Mutter aller Duathlons“, wie Conrad letztens so schön die Schlammschlacht bezeichnete. Wetter war zwar nicht schön, aber auch nicht schlecht, eigentlich sogar perfekt für einen Wettkampf. Es gab eine Woche keinen Niederschlag, somit sollte der Wald im Wesentlichen trocken und die Strecke schnell sein. Stellte sich im Vorfeld die Frage, MTB oder Crossrad? Eher auf die sichere Karte gesetzt und das MTB gewählt. Zielstellung: Top Ten
Na dann los.

Da pünktlich angekommen stand ich dann auch rechtzeitig am Start. Die Startpistole hatte leider Ladehemmungen, somit erfolgte der Startschuss verbal und ab ging es.

Uups, was ist das denn heute? Will keiner laufen? Gab es sonst am Start immer den großen Sprint so ging es diesmal fast ruhig zu. Gab die ganz neue Erfahrung nach den ersten 6/700m immer noch in der Spitzengruppe zu sein. Wie sich später herausstellte wurde scheinbar wirklich etwas taktiert und keiner wollte wirklich „richtig“ Gas geben. Wie dem auch sei, es lief gut und ich war noch nicht am Anschlag. Nach 2km war dann aber auch die richtige Rangfolge hergestellt, die Schnellen waren weg und spätestens am Anstieg kämpfte vermutlich jeder. Links rum, Tempo hochhalten, wieder links und bergabrollen. Blick nach vorne, dürfte derzeit etwa Platz 4 sein. Passt, läuft super und fühle mich auch noch ganz wohl.

Die erste Runde und damit die ersten rund 5,6km neigen sich zu Ende. 21min 48s, passt eigentlich.
Wechsel.

Im Vorfeld habe ich doch auch mal glatt geübt schneller in die Schuhe zu kommen und mit halboffenen Schuhen loszufahren.

Also, ab zum Wechsel uuuund… die Lasche verknickt und rutscht mit rein…. Grrrr….

Somit, altes Spiel, mal schauen wie viele heute vorbeifliegen. Gefühlt etwa 3 bis 4, und kaum sitze ich auf dem Rad, wer ist da neben mir?

Conrad. Ich glaub‘ ich hab‘ ein Déjà vu. Jetzt heißt es dran bleiben, dann sollte es was werden mit Ziel Top 10 oder besser. Lief ja in WOB auch schon sehr gut und vor zwei Jahren ebenfalls.

Anstieg, Asphaltweg, Forstweg. Die ersten ein oder zwei haben wir schon überholt, so genau weiß ich es gar nicht mehr. Nur, dass mir das Tempo nicht hoch genug war. Conrad nicht gut drauf? Also vorbeigegangen und Zeichen gegeben im Windschatten dran zu bleiben so lange das Wegetechnisch noch möglich ist. Als nächstes am Wittenberger Jan Blaue vorbei und dann sah ich vor uns nur noch jemanden mit einem Crossrad. Naja, dachte ich, Favoriten weg, also Motivation und damit Tempo hochhalten. Uff, der Jan bleibt dran.

Aber wer kommt da schiebend entgegen? Thomas Röver? „So ein Mist“ entfährt es mir, „Platten“ hörte ich ihn rufen, aber helfen konnte ich ihm in dem Moment auch nicht. Zumal der erste Anstieg wartete und Jan immer noch hinten dran war.

Also, maximale Attacke und ab in die folgende Abfahrt. Mit ca. 42km/h hinab, jawohl, dafür habe ich das MTB gewählt und nicht das Crossrad. Der Crosser vor uns kommt auch näher. Super, es läuft.

Doppel Links, nächster Anstieg und doch ein wenig Abstand erkämpft. Also weiter, das Geschlängel im hinteren Waldbereich kommt was ich ja so gar nicht mag da der Untergrund aufgrund der Wurzeln relativ ruppig ist. Aber ich kämpfe mich an den Crosser ran und was ist das? Er wird langsamer. Hinterher erfahre ich dass es Steffen Rarek war der mit Durchschlägen zu kämpfen hatte.

Schade denke ich, hättest Ihn gerne auf der Strecke niedergerungen. Was soll‘s, jetzt war keiner mehr zu sehen. Am Ende der Abfahrt vorm „Labyrinth“ kurzer Blick nach hinten, da scheine ich Jan auszumachen. Also Gas geben. Als ich am Labyrinth ankomme sehe ich wie jemand dort gerade raus kommt. OK, reicht für Motivation, da kämpfst Du Dich ran. Die Ordner nach der Platzierung gefragt, und ich fall‘ ja fast vom Rad…

Platz 2! Meinen entgeisterten Blick müssen sie aber falsch interpretiert haben, denn sie meinten „noch sei alles drin…“ Krass, erst mal Gedanken sammeln und sauber hier durch. Die absolute Spaßeinlage bei der Schlammschlacht. Auch wenn einige meinen die Schikane sei unnötig, ich finde sie sehr gut. In der Formel 1 gibt es auch Schikanen um das Tempo zu drosseln…

Einmal genießen und als ich raus fahre kommt schon Conrad angeschossen. Hat er seinen Tritt gefunden? Also heißt es Achtsam sein und weiter Gas geben. Erste Runde erledigt, in der zweiten kommen jetzt die Jedermänner wo es heißt einen guten Weg vorbei finden. Ging Problemlos, dankenswerter Weise haben fast alle kurz Platz gemacht oder es war genügend Platz zum Überholen. Nochmal Danke dafür. Zweite Runde hieß es also schnell an allen vorbei und weiter „gejagt“ fühlen. Zweite mal Schikane, jippie, und da scheine ich doch glatt dem vor mir Fahrenden näher zu kommen. Ist es denn auch kein „Jedermann“?

Dritte Runde, jetzt hieß es beim Überrunden aufzupassen, aber alles lief sauber durch, Schikane, Sandweg und rechts zurück. Ich komme näher, kein „Jedermann“, letzter Anstieg, viel Abstand ist es nicht mehr. Aber, er wird garantiert besser laufen. War ja im ersten Lauf schon so.

Wechselgarten, Schuhe wechseln, für meine Verhältnisse recht zügig, aber dann geht der verfl… Helm nicht auf. Irgendwas ist wohl immer. Nach gefühlten 30s hatte ich den Verschluss dann so langsam auch mal auf, glücklicherweise kam noch niemand. Also noch alles gut. Thomas rief nur zu nach hinten sei Luft und Gas geben.

Na dann stolperte ich mal los, Beine fühlten sich wie immer nach dem Rad bescheiden an. Also kämpfen, wer weiß wie schnell der Nachfolgende läuft. Vor mir war Erik Müller vom Hasselaner TC (wie ich später im Ziel feststellte), leichtfüßig davon geeilt. Zumindest hatte ich das Gefühl. Ich war froh dass mich keiner sah. Entsprechend war der erste km in 4:24min. Jetzt hieß es locker werden und rollen. Naja, so gut es eben ging. 4:09min, na wird doch. Anstieg, km-Zeit zählt nicht, dann auch dank Bergabpassagen 3:58min. Ziel kommt näher, hinter mir sehe ich keinen, nur vor mir auch nicht. Was tun? Ach, langsamer werden ist blöd, Ziel ist nicht mehr weit, aber die Gewissheit kommt so langsam dass es heute der zweite Platz wird. Geil, wie auch immer der zustande gekommen ist, aber nach den zweiten 5,6km ist es Gewiss. Es hat mich keiner mehr eingeholt, Erik Müller hat verdient gewonnen, und ich bin auf Zwei.

Gratulation an Erik, ich bin happy.

Conrad hatte auf dem Rad schlussendlich Jan zwar niedergerungen, jedoch wurde er beim Laufen leider wieder gepackt. Somit, hervorragender Platz 4, was gleichzeitig Platz 1 in seiner Altersklasse bedeutet.

Bei den Frauen lieferte Franziska ein starkes aber einsames Rennen an der Spitze und gewann mit über 10min Vorsprung. Gratulation. Doreen wurde dritte und erste Ihrer AK, Sebastian wurde ebenfalls 1ter seiner AK was ein sehr guter 15ter Platz Gesamt bedeutete.

Somit trotz Thomas’ Ausfalls ein insgesamt sehr gutes Abschneiden unserer MTC’ler.

Zurück